wenn prominente sterben, bewegt mich das selten.
doch als ich eben las, dass moebius (jean giraud) gestorben ist, da durchzuckte es mich.
er war eine enorme inspirationsquelle für mich und einer der besten zeichner, den das 20. jahrhundert kannte.
dazu zwei buchtipps:
die hermetische garage - einer der faszinierendsten science fiction comics, die je erdacht (und umgesetzt!) worden sind. (leider momentan schon wieder schwer zu bekommen...).
die blueberry chroniken, und da vor allem die ersten 12 bände: unfassbar gut gezeichnete western comic serie mit epischen geschichten, die atmosphärisch einem film in nichts nachstehen.
unglaublich, wie die blätter in die jahre kommen... 20 jahre schon ist es her, dass ich diese zeichnung am ende meiner studienzeit an der wiener kunstschule anfertigte... das war in einem figurkurs, wo die positionen recht rasch wechselten.
damals, in den späten achtzigern und frühen neunzigerjahren des auslaufenden 20. jahrhunderts, da kroch der maler in mir tief in die musik.
das hatte - neben dem enormen lustgewinn - auch den vorteil, dass ich meine abschlussarbeit an der wiener kunstschule optimal vorbereiten konnte. nächtelanges übertragen von musik in midi, entwirren von strukturen, tagelanges erarbeiten von ideen zur visualisierung musikalischer gedanken, was dann ja auch, meinen damaligen fähigkeiten angemessen, ganz gut gelang.
doch die arbeit in den musikalischen strukturen brachte nicht nur bildhafte abfallprodukte ans tageslicht. als vier der anhörbarsten nebeneffekte fungieren für mich immer noch die trios, die ich damals völlig autodidakt über das notenbild direkt in den rechner komponierte. bach schaute mir über die schulter (als poster im atelier-/wohnraum) und in einigen augenblicken ist die sehnsucht nach der strengen form zu hören - und die sehnsucht nach größerem harmonischen wissen ohnedies.
dennoch hat z.b. das trio (opus I), bei aller unbeholfenheit, bei aller verspieltheit ... eine spürbare emotionale sehnsucht in sich, die wie ein fenster in diese monate, jahre meines lebens funktioniert.
eine trübe zeit war das, einerseits. doch sie hatte auch ihre hellen momente: vor allem dann, wenn ich in der musik war, gemeinsam mit bach, der hinter mir stand.
diese trios sind auch ein unbeholfenes "danke" an j.s.bach. hier das erste:
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Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide