david ramirer

Einen Weblog zu betreiben ist ja im Grunde das gleiche, wie Holz zu fällen. Zwischen dem einen und dem anderen gibt es ja naturgemäß keinen nennenswerten Unterschied, sagt Ramirer, schreibt mir Midland aus Oxford, dachte ich wiederum.

alle bernharde haben naturgemäß heute geburtstag, denke ich jetzt, diesen eintrag lesend, und alle bernharde haben ja geburtstage selbstverständlich immer auf das rücksichtsloseste und katholischste begangen, immer schon, wird mir immer klarer, in diesem nationalsozialistischen österreich, dieser schrecklichen geistesvernichtungsanstalt, die wir bewohnen. bernhard hat geburtstag, aber nicht nur er alleine, mit immer entschiedenerer geistesabwehrmechanik arbeite ich mich in diese erkenntnis hinein, und tippe ich mir hier die gedanken aus dem geistesmenschenkopf heraus, meinte minetti zu schuman, neulich im ambassador, sagte kronitzer...

qualtinger war ja auch nur eine spiegelung von bernhard, bestätigt scholz, meint helmut. auch wenn zwischen qualtinger und bernhard nicht die kleinsten ähnlichkeiten der physiognomik bestanden, ist doch eine einander entsprechende gleichläufigkeit derart zwingend in diesen beiden geistesmenschen verankert, dass es auch dem stumpfsinnigsten nazi auffallen muss, auch dem boulevardeskesten glossenfabrikanten in der hinterwäldlerischesten zeitung zu bewusstsein kommen muss: denn alles ist lächerlich, wenn man an den tod denkt, und bernhard ist genauso tod wie qualtinger, und beide haben österreich geliebt in ihrem unbeschreiblich von hass geläutertem zuneigungsirrsinn, dass es hervorstrahlte in der dunkelheit, die sie ihr leben lang bewohnten, erkenne ich jetzt hier am schreibtisch, so murau.

Abgesehen dass beide praktizierende Misanthropen waren erkenne ich, ehrlichgesagt, wenig Parallelen zwischen Qualtinger und Bernhard. Bernhards Österreich-Kritik war emotionaler, unreflektierter Rundumschlag, Qualtingers dagegen wohlkalkulierte, zielgerichtete Wadlbeißerei. Qualtinger war sarkastisch, in durchaus konstruktivem Sinn, Bernhard nur verbittert. Und, vor allem, Qualtingers Hervorbringungen hatten Witz – Bernhards gewiss nicht.
Format hatten beide.

meine replik auf die spiegelung zwischen qualtinger und bernhard war ja auch nur ein unreflektierter rundumschlag, denke ich jetzt, und der witz bei bernhard war dennoch für mich in nahezu allen seinen büchern zu finden, seine sprachmusikalische wortwitzmanie, gewissermaßen, meine ich festhalten zu müssen, und wenn auch der witz in manchen der bernhardschen sprach- und geistesmechanikauslassungen nicht für jeden zu finden ist, dann eventuell der humor, vor allem in der prosa, das zum formprinzip erhobene natürliche element, unter umständen vielleicht. der prosafabrikant als kabarettist und theatermacher ganz ungenach am heldenplatz, vor dem ruhestand über allen wipfeln mit den präsidenten in der höhe, rettungsversuch, unsinn, wo eine korrektur der auslöschung erforderlich ist im kalkwerk bei den billigessern mit wittgensteins neffe, nach amras, angesichts des betons im frost usw.

dieses bild ist auch nur ein fragment geblieben, denke ich jetzt, schreibend und vor dem bildschirm sitzend in der castelligassenbüroumgebung. so wie ja alles immer fragment bleibt, auch bei den berühmten und erfolgreichen künstlern, die ja im grunde auch nur dilettanten bleiben, erklärte dobelsberger beim mittagessen neulich, erinnere ich mich jetzt. fragmente sind ja der absolute untergang, eigentlich ja nur brutales stückwerk in ihrer unausgegorenen idiotie des menschlichen größenwahns, den die einfachen menschen nicht kennen und dadurch besser leben, was ja auch wiederum nur unsinn ist, das zu denken, meinte dobelberger zu wittgenstein.

Der Tod

Der Tod hat mich ins Sommerheu geschlagen.
Jetzt hängt er draußen und lacht
und erwürgt den Birnbaum.
Niemand schüttelt ihn herunter,
kein Trompetenstoß
verscheucht ihn zu den Hügeln,
aus den Tälern kommen sie, die mich erschlagen werden;
Bauern,Händler,Fleischer
und der Pfarrer mit dem Osterlamm,
der sich mir anvertraut.
Der Tod hat mich ins Sommerheu geschlagen.
Keiner bricht mir
meinen Ruhm entzwei und läßt mich laufen.....


Thomas Bernhard wäre heute 76 Jahre alt geworden.

morgen wird
was war
vertauscht sein
mit dem himmel
und das blut der sonne
niedertropfen
in den schnee.
kein gebet
wird mich am abend
trösten
und kein baum
verstehn.

in die berge
muß mein kummer ziehn
und die amsel mich
am frischen grab
bewachen.

unter dem eisen des mondes

warum haben sie weggestrichen,
daß SIDE AFFECTS diesen erguss selbst verfasst hat? mit seinem bernhard-zitat stellt er sich so dar, als wäre er ein literaturkenner bzw. -liebhaber. ist er nicht - er entehrt bernhard und damit auch ihre seite. er entehrt und verhöhnt ständig frauen - das war der zweck meines hinweises!

hier noch eine die vielen frauenfeindlichen äusserungen SIDE AFFECTS, nur zu ihrer information, damit sie wissen was ich meine:

-zensuriert- (gecopy-pastetes zitat)

sie haben mir keinen "hinweis" geliefert, sie haben mittels copy und paste zitate von einem anderen blogger hier eingefügt (wohl ohne ihn zu fragen). das lasse ich nicht zu, egal worum es geht, und egal wie frauenfeindlich der- oder diejenige auch ist. auch diesen ihren beitrag mit dem zitat von side-affects werde ich teilweise zensurieren (heute noch).

wichtig ist mir dabei noch: keinesfalls dulde ich frauenfeindliches geschreibsel in meinem blog. aber ich habe nichts dagegen, dass frauenfeindliche männer hier schreiben. so wie ich auch niemals männerfeindliche frauen am schreiben hier behindern würde. so lange sie sich benehmen, kein problem. das gilt für all jene leute, die "gedankengut" haben, sei es wie es sei. auch mörder dürfen hier schreiben, und sogar generaldirektoren, psychologen und wurstfachverkäuferinnen.

my blog. my rules.

ob nun bezugslosigkeit zu meinem blogeintrag vorliegt, oder dinge, die besser abseits dieser bühne besprochen werden sollten (e-mail, brief, persönliches gespräch, sms, vorladung): ich entscheide gegebenenfalls ob ich lösche oder nicht. und tue das dann.

wie sie meine worte missverstehen: von einem freispruch war nirgends die rede; aber ich werte das, was jemand in meinem blog schreibt; nicht, was derjenige irgendwo anders (das eigene blog eingeschlossen) von sich gibt, oder wessen kind seine gedanken sind. daher will ich auch hinweise wie "haben sie schon gesehen, was dieser xxx da über xxx geschrieben hat, der frauenverachter, der elende" nicht hier lesen. derartige infos können mir gerne über e-mail zugeworfen werden, aber nicht hier im blog, das ja auch ein öffentliches forum (wenn auch einer eher kleinen öffentlichkeit) ist.
wenn also side effects hier einen kommentar zu t.b. abgibt und hier als literaturafin erscheint, dann ist das sein gutes recht (auch wenn sie, candida, da anderer meinung sind, und eventuelle andere eigenschaften von ihm zu kennen meinen).
aber dieser blog ist nicht der ort, um probleme, die sie mit meinen gästen haben, öffentlich hier auszutragen: machen sie das bitte dort, wo der ursprungsort der inkrementierten beiträge ist. hier im blog kann ich an side affects kommentaren nichts frauenfeindliches erkennen, also sind sie es, die das hier hereinziehen als thema. und darum auch meine heftige reaktion. derartige kleinkriege würden meinen blog entwerten (wenn es da etwas zum entwerten gäbe). und das will (und werde) ich verhindern.

das gedicht wurde richtig zitiert (ich habe das ihnen zuliebe nachgeprüft).
ein gedicht von TB zu zitieren als kommentar zu einem beitrag, der anläßlich TBs geburtstag erscheint und auch mit einem zitat sein auslangen findet: doch, da "tue ich so", als ob es ein beitrag wäre. hier in meinem kleinen blogumfeld das ich betreibe, da ist es ein beitrag. punkt, basta.

von einem "castle" war nie die rede. und mein "home" ist dieses virtuelle umfeld auch nicht. ich "lebe" hier nicht. das halte ich für die falsche begrifflichkeit.

es ist nicht nur mein prinzipieller ernst, sondern mein absoluter ernst, dass mir die herkunft der kommentare relativ egal ist. auch sie, candida: sie könnten eine frau sein, ein mann, der sich als frau ausgibt, sie könnten zwischen 10 und 100 jahre alt sein: es ist mir egal. ich nehme ihre kommentare ebenso ernst wie die von side affects und reagiere darauf, und das war es. NIEMALS würde ich, weil ich einem link hinter einem kommentator gefolgt und dort irgendwelche mich störenden ansichten gefunden habe, ihm hier das wort GRUNDSÄTZLICH verbieten: es käme sehr darauf an, was HIER gesagt wird. denn nur das, was hier gesagt wird, halte ich in beobachtung, und das regelmäßig. diesen kleinen mini-ausschnitt des globalen dorfes, den pflege ich und den verantworte ich. manche dinge dulde ich hier einfach nicht.

selbstverständlich bin ich als künstler auch teilweise narzistisch; aber ob narzissmus tatsächlich eine männliche domäne ist? da würde ich noch ein paar tage drüber nachdenken liebe/r candida. frauen können auch sehr gut in ihrem eigene spiegelbild versinken. manche noch besser als männer. ich stehe zu meinem narzismus, auch wenn er sehr bescheiden ist.

ich habe nichts dagegen, wenn candida diesen blog liest, auch ihre kommentare sind mir willkommen, ebenso wie die von side affects.
aber nur das zitieren von fremden blogbeiträgen (ohne bezug zum thema und ohne rückfrage beim eigner) werde ich zensieren.