Danke für die Information, dass ich nichts versäumt habe;)
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Mir fällt noch ein weiterer Aggregatzustand ein: twittern. Vielleicht kann man die Strudlhofstiege auch getwittert darstellen.
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Vermutlich war die Hörspielfassung noch deswegen besser, weil auch beim Hörspiel die Fantasie stark gefordert wird.
Wie es vielleicht überhaupt schon verlernt wurde, dass Lesen eine eigene Disziplin ist.
Na ja, *aufreg*
*brüll*
dumm
alles Sch...
Readers' Digest ist ja doch nicht tot...
von der "gezwitscherten" strudlhofstiege sind wir nicht mehr weit weg.
die tendenz dorthin war am semmering spürbar.
das hörspiel war auch besser, weil es zur gänze aus den originalworten doderers besteht. am semmering wurde alles modifiziert und umgemodelt, da blieb dann von doderer kaum noch ein glimmen übrig: eben der aggregatszustand der verdampfung jeglichen sprachinhaltes...
karten gibt es übrigens bereits seit jänner (!) keine mehr für den semmering, doderer zieht also.
ich bin ja auf die anderen kritiken sehr gespannt...
Schade. Eine Eindampfung, deren Destillat kein Aroma mehr hat.
Hörspiel, wie Theater (oder Film), hat zu Recht den Anspruch, Kunst zu sein, also eigenkreativ. Nur wünscht man sich mehr oder andere Kreativität, als wohl hier zum Tragen kam. Meine Erwartungshaltung ist bei Büchern wie der Strudlhofstiege hoch und kann leicht enttäuscht werden. Das hat so was von Verliebtheit und Eifersucht. Andererseits kann man aus guten Büchern tatsächlich gute Stücke und Filme machen, die naturgemäß nur kleine Ausschnitte umsetzen können. Das in Rechnung gestellt, kann ich dann auch genießen.
Generell tue ich mich schwer, zu Hörspielen oder gar gekürzten Lesungen umgemodelte Bücher zu genießen. Ich kenne gekürzte Lesungen auf CD (dramatische, also mit mehreren Sprechern besetzte), die mich nur verwirren und erbosen, weil aus Zeit- oder Geldmangel Charaktere getrichen, umbesetzt oder vermischt werden. Da bleibe ich lieber beim Buch. Im Lesen wacht die Phantasie.
Menschen wie wir werden sehr bald zu den Ewig-Gestrigen gezählt werden. Fantasie, was ist denn das bitte?
Wir müssen uns wahrscheinlich damit abfinden, dass unsere Zivilisation ebenfalls auf dem Abstieg befindet, wie schon einige vor unserer.
Macht nichts. Das ist eben der größere Kreislauf. Vielleicht leiden ein paar Sehende mehr als der Rest.
Ich darf da eines meiner Lieblingszitate von Johannes Fernau zitieren:
"Die Amerikaner sind das einzige Volk, dass den Übergang von der Barbarei in die Dekadenz ohne den Umweg über die Zivilisation geschafft haben."
In Europa waren wir da nicht so effizient, aber jetzt scheinen wir endlich den Dreh heraus zu haben, wie man der Zivilisation Herr werden kann.
das mit dem abstieg sehe ich ganz ähnlich.
denn es ist so traurig, dass keine neuen (wertvollen) stoffe am theater aufkommen und fast alles sich am gewesenen orientiert und altes aufkocht... oder aber krampfhaft neue formen zu etablieren versucht, denen das fleisch und das blut abgeht.
"gemahne mich nicht des gewesenen", sagt mimi (oder war es editha?) im stiegenroman.
das gewesene hat seine form, und diese form ist gut, wie sie ist. sehr gut sogar.
eine metamorphose aus gewesenen und ihren ort gefundenen dingen herzustellen ist sehr schwierig, und schon vom ansatz her zu hinterfragen.
wer mir was abseits der kommentare mitteilen will, möge das bitte unter meiner e-mail-adresse gerne tun.
für mit diesem weblog verlinkte andere seiten - und dort vielleicht auftauchende ungehörige photos, anzügliche texte oder gottes- und staatslästerliche gedanken und andere pisse & scheisse - bin ich nicht verantwortlich zu machen. bitte tragen sie ihre sorgen wo anders hin, danke.
Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide
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Mir fällt noch ein weiterer Aggregatzustand ein: twittern. Vielleicht kann man die Strudlhofstiege auch getwittert darstellen.
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Vermutlich war die Hörspielfassung noch deswegen besser, weil auch beim Hörspiel die Fantasie stark gefordert wird.
Wie es vielleicht überhaupt schon verlernt wurde, dass Lesen eine eigene Disziplin ist.
Na ja, *aufreg*
*brüll*
dumm
alles Sch...
Readers' Digest ist ja doch nicht tot...
die tendenz dorthin war am semmering spürbar.
das hörspiel war auch besser, weil es zur gänze aus den originalworten doderers besteht. am semmering wurde alles modifiziert und umgemodelt, da blieb dann von doderer kaum noch ein glimmen übrig: eben der aggregatszustand der verdampfung jeglichen sprachinhaltes...
karten gibt es übrigens bereits seit jänner (!) keine mehr für den semmering, doderer zieht also.
ich bin ja auf die anderen kritiken sehr gespannt...
Hörspiel, wie Theater (oder Film), hat zu Recht den Anspruch, Kunst zu sein, also eigenkreativ. Nur wünscht man sich mehr oder andere Kreativität, als wohl hier zum Tragen kam. Meine Erwartungshaltung ist bei Büchern wie der Strudlhofstiege hoch und kann leicht enttäuscht werden. Das hat so was von Verliebtheit und Eifersucht. Andererseits kann man aus guten Büchern tatsächlich gute Stücke und Filme machen, die naturgemäß nur kleine Ausschnitte umsetzen können. Das in Rechnung gestellt, kann ich dann auch genießen.
Generell tue ich mich schwer, zu Hörspielen oder gar gekürzten Lesungen umgemodelte Bücher zu genießen. Ich kenne gekürzte Lesungen auf CD (dramatische, also mit mehreren Sprechern besetzte), die mich nur verwirren und erbosen, weil aus Zeit- oder Geldmangel Charaktere getrichen, umbesetzt oder vermischt werden. Da bleibe ich lieber beim Buch. Im Lesen wacht die Phantasie.
@david, @deutscher
Wir müssen uns wahrscheinlich damit abfinden, dass unsere Zivilisation ebenfalls auf dem Abstieg befindet, wie schon einige vor unserer.
Macht nichts. Das ist eben der größere Kreislauf. Vielleicht leiden ein paar Sehende mehr als der Rest.
Ich darf da eines meiner Lieblingszitate von Johannes Fernau zitieren:
"Die Amerikaner sind das einzige Volk, dass den Übergang von der Barbarei in die Dekadenz ohne den Umweg über die Zivilisation geschafft haben."
In Europa waren wir da nicht so effizient, aber jetzt scheinen wir endlich den Dreh heraus zu haben, wie man der Zivilisation Herr werden kann.
denn es ist so traurig, dass keine neuen (wertvollen) stoffe am theater aufkommen und fast alles sich am gewesenen orientiert und altes aufkocht... oder aber krampfhaft neue formen zu etablieren versucht, denen das fleisch und das blut abgeht.
"gemahne mich nicht des gewesenen", sagt mimi (oder war es editha?) im stiegenroman.
das gewesene hat seine form, und diese form ist gut, wie sie ist. sehr gut sogar.
eine metamorphose aus gewesenen und ihren ort gefundenen dingen herzustellen ist sehr schwierig, und schon vom ansatz her zu hinterfragen.