Wenn ich an meine Lektüre der Strudlhofstiege denke, fällt mir auf, dass das ganze Buch ein eigenes und sehr stimmiges Tempo aufweist, welches relativ kontinuierlich bleibt, weil die inneren Abläufe genauso faszinieren wie die äußeren. Wie man in der in deiner Rezension geschilderten Form aber beispielsweise Melzers Gedankengänge schildern kann, die für mich ein wesentliches Element darstellen, ist mir schleierhaft. Die Strudlhofstiege als Instantprodukt KANN überhaupt nicht funktionieren, wenn mich jemand fragt.
im theater ist schon vieles möglich - auch gedankengänge können transparent gemacht werden.
doch dafür braucht es zeit und entsprechende empathie für den stoff. das war am semmering nicht vorhanden.
die stiege ist kein instantprodukt - da stimme ich dir absolut zu.
Man könnte sich vorstellen, dass die Stiege, die eh gerade renoviert wird, durch eine Rolltreppe ersetzt wird.
Am unteren Ende gibt es ein Standl, auf dem Instant-Strudl (von Knorr oder Maggi) verkauft wird, den man auf dem Weg nach oben verzehrt.
Dann hat man die Instant-Stiege!
wie würde der roman wohl aussehen, wenn sich im zentrum der handlung nicht diese wunderschöne stiege, sondern eine rolltreppe z.b. am schwedenplatz befände? und wenn der roman nicht anfang des 20. sondern anfang des 21. jahrhunderts spielen würde?
es ist m.e. nur eine frage der zeit, bis sich ein paar einfallslose autoren daranmachen, "remakes" von romanen zu schreiben... denn in der filmbranche ist das ja schon gang und gäbe und keiner wundert sich mehr darüber, wenn klassiker wie z.b. "psycho" (!) neugedreht werden...
Als Tanjas Haberer sich noch nicht den goldenen Schuss verpasst hatte, Joe hieß er, und sie selbst noch zwei ziemlich geile Titten besass (Die linke musste ihr später wegen ihres Brustkrebs abgenommen werden, nachdem sie den vielen Zigaretten, die ihr am Karlsplatz ageboten wurden, nicht widerstehen konnte) tauchte ein gewisser DJ Wild auf, ein junger serbischer Heilpraktiker, der sich in Wien einen Akupunktur-Guru zur Weiterausbildung gefunden hatte und sich mit dubiosen Heilsitzungen, die er in der Kronenzeitung anbot, finanziell über Wasser hielt.
Als Karl-Heinz Marihuaner eines späten Morgens aus feuchten Träumen erwachte, fand er sich im zwanzig Quadratmeter großen Bett seines Lofts zu einem ungeheueren Hedgefond verwandelt. Er lag auf seinem schwulstigen, vielversprechenden Rücken und sah, wenn er den Kredit ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Unterstellungen geteilten Schuldenberg, auf dessen Höhe sich die Kundenschaft, zum letzten Konkurs bereit, kaum noch erhalten konnte.
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für mit diesem weblog verlinkte andere seiten - und dort vielleicht auftauchende ungehörige photos, anzügliche texte oder gottes- und staatslästerliche gedanken und andere pisse & scheisse - bin ich nicht verantwortlich zu machen. bitte tragen sie ihre sorgen wo anders hin, danke.
Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide
doch dafür braucht es zeit und entsprechende empathie für den stoff. das war am semmering nicht vorhanden.
die stiege ist kein instantprodukt - da stimme ich dir absolut zu.
:-)
Am unteren Ende gibt es ein Standl, auf dem Instant-Strudl (von Knorr oder Maggi) verkauft wird, den man auf dem Weg nach oben verzehrt.
Dann hat man die Instant-Stiege!
"strudlhofrolltreppe"
es ist m.e. nur eine frage der zeit, bis sich ein paar einfallslose autoren daranmachen, "remakes" von romanen zu schreiben... denn in der filmbranche ist das ja schon gang und gäbe und keiner wundert sich mehr darüber, wenn klassiker wie z.b. "psycho" (!) neugedreht werden...
(na gut - ich wundere mich)
:-)
"Die Opernpassage"
*lach*
"Die Veranlagung"
Als Karl-Heinz Marihuaner eines späten Morgens aus feuchten Träumen erwachte, fand er sich im zwanzig Quadratmeter großen Bett seines Lofts zu einem ungeheueren Hedgefond verwandelt. Er lag auf seinem schwulstigen, vielversprechenden Rücken und sah, wenn er den Kredit ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Unterstellungen geteilten Schuldenberg, auf dessen Höhe sich die Kundenschaft, zum letzten Konkurs bereit, kaum noch erhalten konnte.