Ah, ein Pelikan Füllfederhalter, der am Bild zu sehen ist und der mit seiner Spitze zum Monday weist. Ich bin mitten im Kommentieren auf den Gedanken gekommen, das könnte man so deuten, dass der Schreibende sich im kommenden Jahr mehr dem Mondhaften, dem emotinalen Zuhause, der Gefühlswelt zuwenden mag ...
das ist ein durchaus ernstzunehmender subtext in dem bild,
im füllhalter steckt zudem die "fülle", also das vollempfunden mächtig gefühlvolle - aber auch das ist subtext.
primär ging es um den ersten tag des jahres, um das (noch) leere tagebuch, das ich heuer wieder einmal füllen will, mit handgeschriebenem text, 365 seiten lang, mit tinte aus dem kolbenpelikan :-)
nachsatz:
der füller weist auch auf eine versteckte "3": monday (1. wochentag) + january (1. monat) + 1 (1. tag im monat), also ein versteckter hinweis auf primäre dinge, die der erledigung harren :-)
Ich lese gern, dass wer mit Tinte und noch dazu mit einem Kolbenfüller (Tagebuch oder Briefe) schreiben mag. Es gibt also außer mir noch Menschen, die im Zeitalter des Internets ein handgeschriebenes Tagebuch führen.
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Danke, du inspirierst mich zu einer Idee, was ich mit dem dicken in Leder gebundenes Jahreskalendarium anfangen könnte, das ich zu Weihnachten geschenkt bekam.
Zudem gefällt mir mehr und mehr ein experimentieller Gedankengang: Zwei bisher fremde Menschen, die sich auf eine überraschende Idee einlassen mögen, schreiben ein Jahr lang Tagebuch. Schreiben in dem Bewußtsein, es gibt da einen anderen Menschen, dem es anvertraut wird. Anvertrauen im Sinne von sich in seinem Innersten anvertrauen können. Und im Bewußtsein, am Ende des Jahres tauschen sie die Bücher und der jeweils andere liest in einer wohlwollenden und respektvollen Haltung das einander Anvertraute. Naja, möglicherweise finde ich Mal jemanden, der sich auf einen derartigen Prozess der (Selbst-) Erfahrung einlassen mag.
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In deinem Kommentar erwähnst du die Zahl 365. Mir fällt sie im Zusammenhang mit deinem Weblog mehrmals auf, was mich drauf schließen ließe, es gehe im Leben des Schreibers um eine Art Ganzwerdung. Um ein sich ganz Fühlen können, Verlorenes in sich integrieren, Ungelebtes endlich ins Leben holen.
Nachtrag: Ich habe bei meinem Pelikan-Füller nachgeschaut, die Spitze sieht aus wie die auf deinem Bild. Möglicherweise verwenden wir das gleiche oder ein ähnliches Modell.
der experimentelle gedankengang ist sehr reizvoll, erfordert aber eine sehr hohe ebene der selbstpreisgabe auf beiden seiten.
mein tagebuch ist lediglich für mich selbst vorgesehen, das darf niemand anderer lesen, es geht darin lediglich um ordnen der gedanken, um selbstbespiegelung des inneren chaos, wertfrei und rein monologisch, sogar ohne postulat eines idealen lesers.
ich vermute, dass so ein experiment eine unglaubliche kenntnis des gegenübers nach sich ziehen würde, vorausgesetzt die beiden tagebücher haben ein in etwa gleiches quantum an vorvereinbarten worten zum inhalt.
der füller ist übrigens ein ganz neuer, die spitze ist aber keine exklusive, denke ich, "M" also "medium" ist sie. das modell ist dieses hier. :-)
ein schönes stück füller, dieser pelikan - dem link bin ich natürlich gefolgt. hast du dir das wertvolle schreibgerät eigens für deine tagebuchschreibpläne 2007 zuglegt?
mein pelikan, der dem oben abgebildeten so ähnlich sieht, ist ein älteres modell, ich schätze, aus den 60er oder 70er jahren.
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zum experimentiellen gedankengang. was du von deinem umgang mit dem tagebuchschreiben sagst, das kann ich genauso stehen lassen, wie du es für dich ausgedrückt hast. auch in meinem tagebuch liest niemand. allein schon der gedanke beim persönlichen tagebuch, einträge könnte von jemand anderen gelesen werden, wirkt (bei mir) hemmend in der schreibenden selbsterforschung.
die art des wechselseitigen tagebuchs, wie ich es meine, trägt eher den charakter des briefartigen erzählens. ein bewußtes einlassen auf ein erzählen, das an eine person gerichtet ist. ich denke, es ist mit dem für sich selbst geführten tagebuch nicht oder nur wenig verlgeichbar. allein das wissen um eine lesende person gibt dem schreiben einen fokus, der ein anderer sein wird, als wenn ich weiß, ich bin die einzige person, die das geschriebene zu gesicht bekommt.
wie der experimentielle gedankengang im konreten schreibprozess verlaufen wird, ist meines erachtens nicht vorrauszusehen.
ich habe eine für mich interessante erfahrung gemacht: wenn ich von ein und derselben Begebenheit schrieb, kamen andere aspekte zutage, je nachdem an wen das erzählen adressiert war. es machte einen unteschied, ob ich bespielsweise an einen entfernten freund (dem ich vertraue) schrieb, an die liebste freundin, im weblog, an meine tochter, an meine jüngste schwester oder ins tagebuch. das bestätigte meine hypothese, (auch) schreibende beziehungen sind einzigartig, wie sie sich nur im zusammenspiel mit dieser einen person offenbaren.
mir fällt da als beispiel ein kontakt zu einem menschen ein, wo wir einander nur vom mailen,von einem foto und der stimme am telefon kennen. gedanken, gefühle, ideen, erinnerungen, themen, die im wechslelseitigen mail-austausch auftauchen, sind stark von einem erzählen geprägt, das einzig im zusammenspiel mit diesem einen menschen offenbar wird. wenn ich vom gleichen erlebnis meiner freundin maile, so erfährt dies eine andere färbung, obwohl ich beiden menschen in gleichermaßen tiefen vetrauen zugetan bin. ich finde diese beobachtung spannend.
war einerseits mein weihnachtsgeschenk an mich selbst und andererseits wegen der 2007er-tagebuchpläne selbstrechtfertigend, und er tut seine dienste auf ganz wunderbare art und weise: ganz runde schreibkonstanz, gutes gewicht (nicht zu schwer, nicht zu leicht), bislang völlig tropffrei und in steter linie. auch wollte ich wieder doderer näherrücken, zumindest auch haptisch, wenn doch die distanz der jahre zwischen uns liegt, aber der dr. doderer hat ja auch mit füllfedern eine fast möchte ich sagen anal-manische liebesbeziehung gelebt, die ich bei mir nun auch wieder reaktiviere heuer (im grunde sind das ja alles gemeinheiten) und mir dadurch ein stück wohlbefinden sichere; denn ich liebe ja das schreiben mit der füllfeder, ich hatte ein solches tagebuch schon vor zwei jahren begonnen, es aber leider mitte märz abgebrochen. heuer hoffe ich, dass es durchzuhalten sein wird.
der pelikan leistet einem montblanc-füller gesellschaft, der jetzt schon seit sechs jahren ein begleiter war, aber fürs tagebuch nicht ganz geeignet ist, vom feeling her.
die form eines textes differiert (oder soll ich schreiben: dechifriert?) sich von empfänger zu empfänger immer neu, das stimmt. man könnte sich die interessante frage stellen, inwiefern hinter diesen texten das gleiche erlebnis steckt bzw. ob nicht das wesen des universums eben doch pluristisch ist, und es das erlebnis an sich vielleicht hinter diesen emanationen gar nicht gibt.
ich tendiere eher zur letzteren sichtweise als dazu, diese unterschiedlichen ausformungen für spielarten der kunst zu nehmen.
für mich wäre das experiment nur dann wirklich denkbar, wenn zwei wahrlich intime tagebücher, die an sich nicht für wen anderen bestimmt waren, in gegenseitigem wissen darum, dass das eigene leben ja doch nicht viel anders wie ein anderes ist, einfach ausgetauscht werden: quit pro quo.
das ist ja eine überraschung, der montblanc füller ist das gleiche modell, wie das meinige. allerdings ist mein füller ein älteres modell, das ich bei einer versteigerung erworben habe. leider kann ich mit der camera nicht gut genug umgehen, dass ich für dich jetzt ein foto davon machen könnte. ich muss schmunzeln, mir fällt durch deinem kommentar auf, zum tagebuch schreiben verwende ich diesen montblac füller auch nicht.
dass der pelikan wunderbar übers papier gleitet, das bestätigt auch meine eigenen erfahrungen mit der marke. unlängst habe ich ein gute stück erworben, das läufts übers papier, dass das allein schon ein vergnügen ist. da sitze ich manchmal aus purer lust an schriftbild und tintenfluss vor einem kuvert (von zugesandter post) und kritzle oder male es voll.
habe ich dich da richtig verstanden, du meinst, das experiment wäre wirklich denkbar, wenn beispielsweise ich mein bereits geschriebenes tagebuch mit dem eines anderen menschen tausche?
für mich wäre das experiment denkbar; vor allem dann, wenn mann/frau oder mann/mann oder frau/frau von dem tauschpartner nicht viel weiß. natürlich: schwer wäre es mit der vorabstimmung, denn die beiden tagebücher müssten nicht nur auf der wortebene in etwa gleiche quantität haben, sondern sich auch inhaltlich sehr persönlich bewegen: wäre das gegeben, wäre der austausch, glaube ich, wenig problematisch, weil der blick ins jeweils andere innere wie ein blick ins eigene selbst ist.
ich glaube, dass tief drinnen bei den meisten menschen ein ganz ähnliches reservoir an freude, ärger, liebe, langeweile, enttäuschung und erfüllung steckt. aber ich kann mich auch irren.
die von dir angeführten punkte sehe ich genauso oder ähnlich wie du.
ich könnte mir dieses experiment nicht vorstellen mit jemanden, mit dem ich sehr vertraut bin.
mit deinem kommentar kristallisiert sich heraus, es braucht im vorfeld ein gegenseitiges aufeinander abstimmen und ein ehrliches prüfen, ob jeder sich auf den anderen und auf die auseinandersetzung mit sich einlassen möchte.
als ich hier zum ersten mal von diesem experimentellen gedankengang sprach, da hatte er noch keine konkreteren schritte gehabt. im gespräch mit dir kristallisieren sich wesentliche punkte heraus, die unbedingt notwendig sind. in diesem sinne danke ich dir für das gespräch hier, das zur präzisierung der idee wesentlich beiträgt.
an mir selbst beobachte ich, was das thema in meinem alltag prozesshaft bewirkt. ausgehend vom gedanken eines tatsächlichen tausches mit jemanden, fällt mir auf, ich kann/will nicht ein intimes tagebuch eines anderen lesen und es dann einfach zurückgeben mit einem "danke". ich empfinde einen tausch als eine wertvolle erfahrung und als geschenk aneinander. da möchte ich vom erfahrenen etwas zurückgeben. oder anders gesagt: es ist mir ein bedürfnis dem tauschpartner für die möglichkeit der erfahrung dankend etwas zu geben hiefür.
ich denke, zu so einen tagebuchtausch bracuht es einen ehrlichen und wohlwollenden dialogischen austausch zwischen den tauschpartnern, um die wertschätzung angemessen zum ausdruck zu bringen.
das heißt, ich würde nach dem lesen in form von briefen oder tagebuchartigen einträgen in einem eigens hiefür angelegten Buch notieren, was das Lesen bei mir bewirkt und was mir in den sinn kommt - und das an den besitzer als eine art ausgleich weitergeben.
wer mir was abseits der kommentare mitteilen will, möge das bitte unter meiner e-mail-adresse gerne tun.
für mit diesem weblog verlinkte andere seiten - und dort vielleicht auftauchende ungehörige photos, anzügliche texte oder gottes- und staatslästerliche gedanken und andere pisse & scheisse - bin ich nicht verantwortlich zu machen. bitte tragen sie ihre sorgen wo anders hin, danke.
Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide
im füllhalter steckt zudem die "fülle", also das vollempfunden mächtig gefühlvolle - aber auch das ist subtext.
primär ging es um den ersten tag des jahres, um das (noch) leere tagebuch, das ich heuer wieder einmal füllen will, mit handgeschriebenem text, 365 seiten lang, mit tinte aus dem kolbenpelikan :-)
nachsatz:
der füller weist auch auf eine versteckte "3": monday (1. wochentag) + january (1. monat) + 1 (1. tag im monat), also ein versteckter hinweis auf primäre dinge, die der erledigung harren :-)
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Danke, du inspirierst mich zu einer Idee, was ich mit dem dicken in Leder gebundenes Jahreskalendarium anfangen könnte, das ich zu Weihnachten geschenkt bekam.
Zudem gefällt mir mehr und mehr ein experimentieller Gedankengang: Zwei bisher fremde Menschen, die sich auf eine überraschende Idee einlassen mögen, schreiben ein Jahr lang Tagebuch. Schreiben in dem Bewußtsein, es gibt da einen anderen Menschen, dem es anvertraut wird. Anvertrauen im Sinne von sich in seinem Innersten anvertrauen können. Und im Bewußtsein, am Ende des Jahres tauschen sie die Bücher und der jeweils andere liest in einer wohlwollenden und respektvollen Haltung das einander Anvertraute. Naja, möglicherweise finde ich Mal jemanden, der sich auf einen derartigen Prozess der (Selbst-) Erfahrung einlassen mag.
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In deinem Kommentar erwähnst du die Zahl 365. Mir fällt sie im Zusammenhang mit deinem Weblog mehrmals auf, was mich drauf schließen ließe, es gehe im Leben des Schreibers um eine Art Ganzwerdung. Um ein sich ganz Fühlen können, Verlorenes in sich integrieren, Ungelebtes endlich ins Leben holen.
Nachtrag: Ich habe bei meinem Pelikan-Füller nachgeschaut, die Spitze sieht aus wie die auf deinem Bild. Möglicherweise verwenden wir das gleiche oder ein ähnliches Modell.
mein tagebuch ist lediglich für mich selbst vorgesehen, das darf niemand anderer lesen, es geht darin lediglich um ordnen der gedanken, um selbstbespiegelung des inneren chaos, wertfrei und rein monologisch, sogar ohne postulat eines idealen lesers.
ich vermute, dass so ein experiment eine unglaubliche kenntnis des gegenübers nach sich ziehen würde, vorausgesetzt die beiden tagebücher haben ein in etwa gleiches quantum an vorvereinbarten worten zum inhalt.
der füller ist übrigens ein ganz neuer, die spitze ist aber keine exklusive, denke ich, "M" also "medium" ist sie. das modell ist dieses hier. :-)
mein pelikan, der dem oben abgebildeten so ähnlich sieht, ist ein älteres modell, ich schätze, aus den 60er oder 70er jahren.
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zum experimentiellen gedankengang. was du von deinem umgang mit dem tagebuchschreiben sagst, das kann ich genauso stehen lassen, wie du es für dich ausgedrückt hast. auch in meinem tagebuch liest niemand. allein schon der gedanke beim persönlichen tagebuch, einträge könnte von jemand anderen gelesen werden, wirkt (bei mir) hemmend in der schreibenden selbsterforschung.
die art des wechselseitigen tagebuchs, wie ich es meine, trägt eher den charakter des briefartigen erzählens. ein bewußtes einlassen auf ein erzählen, das an eine person gerichtet ist. ich denke, es ist mit dem für sich selbst geführten tagebuch nicht oder nur wenig verlgeichbar. allein das wissen um eine lesende person gibt dem schreiben einen fokus, der ein anderer sein wird, als wenn ich weiß, ich bin die einzige person, die das geschriebene zu gesicht bekommt.
wie der experimentielle gedankengang im konreten schreibprozess verlaufen wird, ist meines erachtens nicht vorrauszusehen.
ich habe eine für mich interessante erfahrung gemacht: wenn ich von ein und derselben Begebenheit schrieb, kamen andere aspekte zutage, je nachdem an wen das erzählen adressiert war. es machte einen unteschied, ob ich bespielsweise an einen entfernten freund (dem ich vertraue) schrieb, an die liebste freundin, im weblog, an meine tochter, an meine jüngste schwester oder ins tagebuch. das bestätigte meine hypothese, (auch) schreibende beziehungen sind einzigartig, wie sie sich nur im zusammenspiel mit dieser einen person offenbaren.
mir fällt da als beispiel ein kontakt zu einem menschen ein, wo wir einander nur vom mailen,von einem foto und der stimme am telefon kennen. gedanken, gefühle, ideen, erinnerungen, themen, die im wechslelseitigen mail-austausch auftauchen, sind stark von einem erzählen geprägt, das einzig im zusammenspiel mit diesem einen menschen offenbar wird. wenn ich vom gleichen erlebnis meiner freundin maile, so erfährt dies eine andere färbung, obwohl ich beiden menschen in gleichermaßen tiefen vetrauen zugetan bin. ich finde diese beobachtung spannend.
der pelikan füller
der pelikan leistet einem montblanc-füller gesellschaft, der jetzt schon seit sechs jahren ein begleiter war, aber fürs tagebuch nicht ganz geeignet ist, vom feeling her.
die form eines textes differiert (oder soll ich schreiben: dechifriert?) sich von empfänger zu empfänger immer neu, das stimmt. man könnte sich die interessante frage stellen, inwiefern hinter diesen texten das gleiche erlebnis steckt bzw. ob nicht das wesen des universums eben doch pluristisch ist, und es das erlebnis an sich vielleicht hinter diesen emanationen gar nicht gibt.
ich tendiere eher zur letzteren sichtweise als dazu, diese unterschiedlichen ausformungen für spielarten der kunst zu nehmen.
für mich wäre das experiment nur dann wirklich denkbar, wenn zwei wahrlich intime tagebücher, die an sich nicht für wen anderen bestimmt waren, in gegenseitigem wissen darum, dass das eigene leben ja doch nicht viel anders wie ein anderes ist, einfach ausgetauscht werden: quit pro quo.
dass der pelikan wunderbar übers papier gleitet, das bestätigt auch meine eigenen erfahrungen mit der marke. unlängst habe ich ein gute stück erworben, das läufts übers papier, dass das allein schon ein vergnügen ist. da sitze ich manchmal aus purer lust an schriftbild und tintenfluss vor einem kuvert (von zugesandter post) und kritzle oder male es voll.
habe ich dich da richtig verstanden, du meinst, das experiment wäre wirklich denkbar, wenn beispielsweise ich mein bereits geschriebenes tagebuch mit dem eines anderen menschen tausche?
ich glaube, dass tief drinnen bei den meisten menschen ein ganz ähnliches reservoir an freude, ärger, liebe, langeweile, enttäuschung und erfüllung steckt. aber ich kann mich auch irren.
ich könnte mir dieses experiment nicht vorstellen mit jemanden, mit dem ich sehr vertraut bin.
mit deinem kommentar kristallisiert sich heraus, es braucht im vorfeld ein gegenseitiges aufeinander abstimmen und ein ehrliches prüfen, ob jeder sich auf den anderen und auf die auseinandersetzung mit sich einlassen möchte.
als ich hier zum ersten mal von diesem experimentellen gedankengang sprach, da hatte er noch keine konkreteren schritte gehabt. im gespräch mit dir kristallisieren sich wesentliche punkte heraus, die unbedingt notwendig sind. in diesem sinne danke ich dir für das gespräch hier, das zur präzisierung der idee wesentlich beiträgt.
an mir selbst beobachte ich, was das thema in meinem alltag prozesshaft bewirkt. ausgehend vom gedanken eines tatsächlichen tausches mit jemanden, fällt mir auf, ich kann/will nicht ein intimes tagebuch eines anderen lesen und es dann einfach zurückgeben mit einem "danke". ich empfinde einen tausch als eine wertvolle erfahrung und als geschenk aneinander. da möchte ich vom erfahrenen etwas zurückgeben. oder anders gesagt: es ist mir ein bedürfnis dem tauschpartner für die möglichkeit der erfahrung dankend etwas zu geben hiefür.
ich denke, zu so einen tagebuchtausch bracuht es einen ehrlichen und wohlwollenden dialogischen austausch zwischen den tauschpartnern, um die wertschätzung angemessen zum ausdruck zu bringen.
das heißt, ich würde nach dem lesen in form von briefen oder tagebuchartigen einträgen in einem eigens hiefür angelegten Buch notieren, was das Lesen bei mir bewirkt und was mir in den sinn kommt - und das an den besitzer als eine art ausgleich weitergeben.