Der Konkursverwalter des Arztsohnes
Andreas Rutting
Selten wurde das menschliche Drama um die persönliche Identität so packend beschrieben wie in dieser Schilderung einer kompletten Lebenswandlung.
Erik, der Sohn eines Primararztes, der weder in den Seitenblicken noch in den einschlägigen Gazetten länger als zwei Wochen unerwähnt bleibt, scheint vom Leben verwöhnt. Umso bestürzter muss er feststellen, dass das Laboratorium seines Vaters, der den schönen Tod in Form eines Herzinfarktes auf der Geliebten erleben durfte, vor dem Bankrott steht.
Von hier an teilt sich die Handlung in zwei gleich spannende Hauptstränge. Die finanziellen Hintergründe des Bankrotts reichen von den Familienbanken bis dato angesehener Paradeunternehmen bis nach Liechtenstein und in die Karibik. Erik inzwischen hat erkannt, dass es ein weiter Weg zur Erika werden wird, nachdem er sich über seine eigene sexuelle Disposition anlässlich des Todes seines Vaters schlagartig klar geworden ist.
Man wird an Dostojevski und seine liebevollen Beschreibungen von Sonja erinnert, wenn Rutting die Figur des Konkursverwalters schildert. Dass Cornelius nicht nur die finanziellen Rückschläge für Erik erträglich macht, sondern ihn auch in einer sich zart entwickelnden Freundschaft auf seinem schweren Weg in die neue Persönlichkeit begleitet, ist mit sehr viel Feingefühl und psychologischem Verständnis geschrieben. In nachdenklichen LeserInnen werden sich die Geschichten in deren Köpfen weiterspinnen. Wie könnte ein Autor seine LeserInnen tiefer erreichen?
Ch.G.: Ich habe mich noch nie von einem Autor so verstanden gefühlt.
Cosmopolitan: Zärtlichkeit jenseits der Sexualität - Was wir von den anderen lernen können? (Buchbesprechung)
Die Standard: Wir kennen Rutting als Lyriker. Mit diesem Roman beweist er, wie große Bögen er als Schriftsteller ziehen kann.
P.S.
Damit was weiter geht. Der Titel war inspirierend:)
wer mir was abseits der kommentare mitteilen will, möge das bitte unter meiner e-mail-adresse gerne tun.
für mit diesem weblog verlinkte andere seiten - und dort vielleicht auftauchende ungehörige photos, anzügliche texte oder gottes- und staatslästerliche gedanken und andere pisse & scheisse - bin ich nicht verantwortlich zu machen. bitte tragen sie ihre sorgen wo anders hin, danke.
Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide
Der Konkursverwalter des Arztsohnes
Der Konkursverwalter des Arztsohnes
Andreas Rutting
Selten wurde das menschliche Drama um die persönliche Identität so packend beschrieben wie in dieser Schilderung einer kompletten Lebenswandlung.
Erik, der Sohn eines Primararztes, der weder in den Seitenblicken noch in den einschlägigen Gazetten länger als zwei Wochen unerwähnt bleibt, scheint vom Leben verwöhnt. Umso bestürzter muss er feststellen, dass das Laboratorium seines Vaters, der den schönen Tod in Form eines Herzinfarktes auf der Geliebten erleben durfte, vor dem Bankrott steht.
Von hier an teilt sich die Handlung in zwei gleich spannende Hauptstränge. Die finanziellen Hintergründe des Bankrotts reichen von den Familienbanken bis dato angesehener Paradeunternehmen bis nach Liechtenstein und in die Karibik. Erik inzwischen hat erkannt, dass es ein weiter Weg zur Erika werden wird, nachdem er sich über seine eigene sexuelle Disposition anlässlich des Todes seines Vaters schlagartig klar geworden ist.
Man wird an Dostojevski und seine liebevollen Beschreibungen von Sonja erinnert, wenn Rutting die Figur des Konkursverwalters schildert. Dass Cornelius nicht nur die finanziellen Rückschläge für Erik erträglich macht, sondern ihn auch in einer sich zart entwickelnden Freundschaft auf seinem schweren Weg in die neue Persönlichkeit begleitet, ist mit sehr viel Feingefühl und psychologischem Verständnis geschrieben. In nachdenklichen LeserInnen werden sich die Geschichten in deren Köpfen weiterspinnen. Wie könnte ein Autor seine LeserInnen tiefer erreichen?
Ch.G.: Ich habe mich noch nie von einem Autor so verstanden gefühlt.
Cosmopolitan: Zärtlichkeit jenseits der Sexualität - Was wir von den anderen lernen können? (Buchbesprechung)
Die Standard: Wir kennen Rutting als Lyriker. Mit diesem Roman beweist er, wie große Bögen er als Schriftsteller ziehen kann.
P.S.
Damit was weiter geht. Der Titel war inspirierend:)
wie überaus mehrmals großzügig du wieder bist,
grandios!
:-)