IV. tag / 15. juli 2007 / von der neuen prager hütte über die gamsleiten und den fürther weg zur fürther hütte und weiter nach hollersbach (pinzgau)
(III.)
auch auf der neuen prager hütte fand ich in dieser nacht vom 14. auf den 15. juli kaum eine stunde schlaf. ich war auch nach diesem zweiten tag wieder viel zu innerlich aufgewühlt und erregt, um in den schlaf sinken zu können, zudem lag ich in einem lager gemeinsam mit sieben anderen männern, von denen einer irgendwann gegen zwei uhr früh heftigst zu schnarchen begann. ich hörte etwa eine dreiviertel stunde dem sich dauernd leicht modifizierenden konzert zu, bevor ich mich erhob, ihn sanft an den beinen rüttelte und bat, sich doch auf die seite zu drehen. doch es nutzte wenig: ich konnte auch in der daraufhin eintretenden stille nicht schlafen.
nach einem frühstück um sechs uhr legte ich wieder meine schuhe an und machte mich schon vor sieben uhr auf den weiteren weg zur alten prager hütte (2489m), die nicht weit weg am selben berghang liegt.
rund um die alter prager hütte grasten ein paar hübsche schafe, die mich misstrauisch beäugten, als ich vorbeiging.
nach einer buttermilch (ein halber liter!) ging ich über die "gamsleiten" hinunter zur brücke über den viltragenbach. der weg dorthin bot großartige blicke ins tal und an zwei stellen auf und neben dem weg sah ich freilebende tiere in einer nähe, die ich nie für möglich gehalten hätte. an einer stelle hörte ich hinter mir ein deutliches piepsen unter einem stein und sah, zurückblickend mehrere marder aus ihrer höhle furchtsam herausblicken...
...und wenige hundert meter weiter etwas oberhalb des pfades einen steinbau von zwei murmeltieren, die mich ungläubig anstarrten...
...und meine kamera hat brav all dies dokumentiert. danke an dieser stelle an die firma canon für die großartige ixus 60 :-)
bei 2215 höhenmetern überschritt ich den viltragenbach, und pausierte dort ein wenig.
dann machte ich mich auf den wiederaufstieg zum sandebentörl (2751m). der weg dorthin führte am beginn wieder über mächtige felsblöcke, die den aufstieg zu einer wahren freude für mich machten.
(dieser würfel hat eine kantenlänge von etwa 60 zentimeter!)
zwischendurch labte ich mich an frischen quellen...
...bevor ich schließlich am sandebentörl anlangte, wo einige kleinere seen vor meinen augen lagen.
nach kurzer rast dort oben in dieser mulde zwischen seekopf (2921m) und abretter (2751m), von wo aus ich schon den kratzenbergsee (2167m) in der ferne sah...
...machte ich mich am fürther weg weiter zu gleichnamiger hütte, die auf 2201 meter seehöhe mich erwartete.
der sehr nette hüttenwirt auf der fürther hütte erlaubte mir, an einer steckdose in der gaststube den akku meiner kamera aufzuladen (was diese schon dringend benötigte). meine eigenen akkus lud ich mit schiwasser und einem kaiserschmarrn wieder auf. ein paar ältere deutsche bergkumpel baten mich um einsicht in meinen bergführer, der ihnen viel respekt abrang ("na, das ist ja der allerneueste bergführer, junge! darf ich da mal reinschauen?"). ich lauschte beim verzehr meines schmarrns ihren fachsimpeleien über meiner auch ausgeborgten ök50-karte und machte mich aber bald darauf wieder auf den weg um noch vor einbruch der dunkelheit nach mittersill zu gelangen (es wurde dann doch nur hollersbach draus, aber zu dem zeitpunkt wusste ich das noch nicht).
der weg von der fürther hütte ins tal ist sehr einfach. der pfad im berg hat fast treppencharakter. aber die aussichten während dieses abstieges gehörten zum beeindruckendsten der ganzen tour:
dieses idyllische tal, aus dem der hüttenbach entspringt (der dann gemeinsam mit dem seebach zum hollersbach wird) liegt da inmitten der es einschließenden bergkronen wie eine fruchtbare eigene welt, so unschuldig und unberührt wie eine oase in der wüste. kühe grasten, wiederkäuten und rasteten darin, und zwischen all dem entstand der bach aus dem geschmolzenen eise aus den bergen, vermischt mit quellwasser. dieser anblick am ende meiner reise durch den nationalpark war einer der dinge, die mich nachhaltig bewegten. es war wie der "blick in eine andere wirklichkeit", die wie in einer seifenblase oder einer glaskugel konserviert wurde, wie ein blick um hundert- oder tausend jahre zurück, wo es dort wohl genau so ausgesehen hat.
ich querte den hüttenbach und begab mich ins hollersbachtal, das ich sehr zügig auf der ersten straße seit drei tagen durchwanderte.
im gasthof edelweis...
...stärkte ich mich noch einmal mit einem schiwasser. der nette hüttenwirt wollte mir mit seinem fernglas ein paar hirsche am nahen bergkamm zeigen, doch ich erkannte sie nicht. ich sah nur kühe auf der weide grasen. mir fehlt wohl hier der "blick" für diese tiere. egal: ich ging weiter entlang des hollersbaches nach hollersbach (807m), ließ den nationalpark hinter mir, und wurde am weg dorthin unweigerlich wieder von der zivilisation umfangen und nahm mir in hollersbach kurzerhand ein privatzimmer für die letzte nacht vor der heimreise.
V.
auch auf der neuen prager hütte fand ich in dieser nacht vom 14. auf den 15. juli kaum eine stunde schlaf. ich war auch nach diesem zweiten tag wieder viel zu innerlich aufgewühlt und erregt, um in den schlaf sinken zu können, zudem lag ich in einem lager gemeinsam mit sieben anderen männern, von denen einer irgendwann gegen zwei uhr früh heftigst zu schnarchen begann. ich hörte etwa eine dreiviertel stunde dem sich dauernd leicht modifizierenden konzert zu, bevor ich mich erhob, ihn sanft an den beinen rüttelte und bat, sich doch auf die seite zu drehen. doch es nutzte wenig: ich konnte auch in der daraufhin eintretenden stille nicht schlafen.
nach einem frühstück um sechs uhr legte ich wieder meine schuhe an und machte mich schon vor sieben uhr auf den weiteren weg zur alten prager hütte (2489m), die nicht weit weg am selben berghang liegt.
rund um die alter prager hütte grasten ein paar hübsche schafe, die mich misstrauisch beäugten, als ich vorbeiging.
nach einer buttermilch (ein halber liter!) ging ich über die "gamsleiten" hinunter zur brücke über den viltragenbach. der weg dorthin bot großartige blicke ins tal und an zwei stellen auf und neben dem weg sah ich freilebende tiere in einer nähe, die ich nie für möglich gehalten hätte. an einer stelle hörte ich hinter mir ein deutliches piepsen unter einem stein und sah, zurückblickend mehrere marder aus ihrer höhle furchtsam herausblicken...
...und wenige hundert meter weiter etwas oberhalb des pfades einen steinbau von zwei murmeltieren, die mich ungläubig anstarrten...
...und meine kamera hat brav all dies dokumentiert. danke an dieser stelle an die firma canon für die großartige ixus 60 :-)
bei 2215 höhenmetern überschritt ich den viltragenbach, und pausierte dort ein wenig.
dann machte ich mich auf den wiederaufstieg zum sandebentörl (2751m). der weg dorthin führte am beginn wieder über mächtige felsblöcke, die den aufstieg zu einer wahren freude für mich machten.
(dieser würfel hat eine kantenlänge von etwa 60 zentimeter!)
zwischendurch labte ich mich an frischen quellen...
...bevor ich schließlich am sandebentörl anlangte, wo einige kleinere seen vor meinen augen lagen.
nach kurzer rast dort oben in dieser mulde zwischen seekopf (2921m) und abretter (2751m), von wo aus ich schon den kratzenbergsee (2167m) in der ferne sah...
...machte ich mich am fürther weg weiter zu gleichnamiger hütte, die auf 2201 meter seehöhe mich erwartete.
der sehr nette hüttenwirt auf der fürther hütte erlaubte mir, an einer steckdose in der gaststube den akku meiner kamera aufzuladen (was diese schon dringend benötigte). meine eigenen akkus lud ich mit schiwasser und einem kaiserschmarrn wieder auf. ein paar ältere deutsche bergkumpel baten mich um einsicht in meinen bergführer, der ihnen viel respekt abrang ("na, das ist ja der allerneueste bergführer, junge! darf ich da mal reinschauen?"). ich lauschte beim verzehr meines schmarrns ihren fachsimpeleien über meiner auch ausgeborgten ök50-karte und machte mich aber bald darauf wieder auf den weg um noch vor einbruch der dunkelheit nach mittersill zu gelangen (es wurde dann doch nur hollersbach draus, aber zu dem zeitpunkt wusste ich das noch nicht).
der weg von der fürther hütte ins tal ist sehr einfach. der pfad im berg hat fast treppencharakter. aber die aussichten während dieses abstieges gehörten zum beeindruckendsten der ganzen tour:
dieses idyllische tal, aus dem der hüttenbach entspringt (der dann gemeinsam mit dem seebach zum hollersbach wird) liegt da inmitten der es einschließenden bergkronen wie eine fruchtbare eigene welt, so unschuldig und unberührt wie eine oase in der wüste. kühe grasten, wiederkäuten und rasteten darin, und zwischen all dem entstand der bach aus dem geschmolzenen eise aus den bergen, vermischt mit quellwasser. dieser anblick am ende meiner reise durch den nationalpark war einer der dinge, die mich nachhaltig bewegten. es war wie der "blick in eine andere wirklichkeit", die wie in einer seifenblase oder einer glaskugel konserviert wurde, wie ein blick um hundert- oder tausend jahre zurück, wo es dort wohl genau so ausgesehen hat.
ich querte den hüttenbach und begab mich ins hollersbachtal, das ich sehr zügig auf der ersten straße seit drei tagen durchwanderte.
im gasthof edelweis...
...stärkte ich mich noch einmal mit einem schiwasser. der nette hüttenwirt wollte mir mit seinem fernglas ein paar hirsche am nahen bergkamm zeigen, doch ich erkannte sie nicht. ich sah nur kühe auf der weide grasen. mir fehlt wohl hier der "blick" für diese tiere. egal: ich ging weiter entlang des hollersbaches nach hollersbach (807m), ließ den nationalpark hinter mir, und wurde am weg dorthin unweigerlich wieder von der zivilisation umfangen und nahm mir in hollersbach kurzerhand ein privatzimmer für die letzte nacht vor der heimreise.
V.
david ramirer - Mittwoch, 18. Juli 2007, 16:30
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