schon wieder doderer:
FIGUR - IHRE ERFASSUNG
Von dem Punkte, wo der Künstler die Indiskutabilität
seiner ersten Dinglichkeitsreihe erkennt und damit sich
selbst dort hinten als Einen, der er nicht mehr ist,
braucht er nur den zu so großer Distanz gespannten
Zirkel, der diese Entfernung mißt, aus der Vergangen-
heit hinüberschlagen in das Leben der Leute neben ihm,
und er hat den Schritt aus der indiskutabel gewordenen
Verfassung seines gewesenen Ich in die so vielfach un-
begreifliche Verfassung des hier und jetzt ihm anwesen-
den Du vollzogen.
(Heimito von Doderer; Repertorium; 1953)
Von dem Punkte, wo der Künstler die Indiskutabilität
seiner ersten Dinglichkeitsreihe erkennt und damit sich
selbst dort hinten als Einen, der er nicht mehr ist,
braucht er nur den zu so großer Distanz gespannten
Zirkel, der diese Entfernung mißt, aus der Vergangen-
heit hinüberschlagen in das Leben der Leute neben ihm,
und er hat den Schritt aus der indiskutabel gewordenen
Verfassung seines gewesenen Ich in die so vielfach un-
begreifliche Verfassung des hier und jetzt ihm anwesen-
den Du vollzogen.
(Heimito von Doderer; Repertorium; 1953)
david ramirer - Samstag, 9. Dezember 2006, 22:05
Ich glaub, ich muss den unbedingt mal lesen, den Doderer. Auch wenn er hier ne Spaltung anklingen lässt.
:-)
Ich kenn den gar nicht so genau. Hat der sich in irgendeinem Werk speziell zur Kunst geäußert?
empfehlenswert zum einstieg, obwohl wohl sein bizarrstes buch: "Die Merowinger, oder: Die totale Familie", ein absolutes wut-buch. aber sehr lustig.
"Die Wasserfälle von Slunj" sind auch sehr schön und zu empfehlen.
seine beiden größten werke: "Die Dämonen" und "Die Strudelhoftstiege" empfehle ich - obgleich noch ungelesen - auch.
In den "Tangenten" (Tagebücherauswahl) geht es auch viel um den Alltag eines Schriftstellers, und daher um Kunst :-)
Danke dir. Hört sich nach einem exzellenten Tip an.
:-)