signaturen

eine unterschrift, die ein mensch im jahre etwa 26.000 mal zu setzen hat (was in früheren hochburgen der bürokratie, wie dem zentralen meldeamte, durchaus einen mittelwert darstellte), eine solche unterschrift schleift sich aus, das bedeutet sie wird von allem unergonomischen nebensächlichem kram, von allen schikanen befreit und als wahrhafte signatur in die handbewegung eingebrannt.
ähnlich verhält es sich laut meiner beobachtung bei menschen, die im laufe eines jahres das selbe sagen müssen, tausende male, immer und immer wieder. so wie u-bahn-lenker, die kurz vor abfahren des zuges noch sagen sollen und müssen: zug fährt ab!.
denn was statt dessen - als verbale signatur - in wien zu hören ist, klingt meist etwa so:

ZUFÄAP
FÄAT
ZFÄÄAAP
ZUGFÄP
...


ob diese signaturen, ebenso wie die handschriftlichen unterschriftskürzel, sprach-räumliche reduktionen darstellen, die auch ausdruck persönlicher bewegungsmöglichkeit in der sprache sind? oder ist diese versparsamung in der sprache eine rückbewegung in die ursprache selbst, zurück an die quelle der sprache selbst, wo ein UGA UGA schon ausreichte, um zu sagen "hallo, da bin ich, gibts was zu fressen"?
stilz - 10. Jan, 13:38

Versparsamung

der Sprache, sagen Sie (dieselbe gleichzeitig um diesen Begriff bereichernd :-) ) --- und geben mir damit das Stichwort, etwas verspätet auch auf Ihre "Sottise Rechtschreibung" zu reagieren!

Egal aus wie "zihalistischen" Motiven sich der "Zwiebelfisch" darum kümmert, daß die Sprache sich möglichst "unverfälscht" erhält - ich finde das wichtig.

Für mich ist Sprache nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch so etwas wie "Offenbarung". Dabei denke ich an Worte wie


Wirk-lichkeit
Ent-Täuschung
ver-stehen
wahr-nehmen
be-geistern
...

Und es gibt sicherlich auch noch vieles "Grammatische", das bei entsprechender Betrachtung Geschichten zu erzählen hat...

Ich freu mich sehr über die Gelegenheit, das hier mal aufzuschreiben!

Lieben Gruß.

david ramirer - 10. Jan, 14:09

vielen dank für den kommentar,

dem ich folgen kann. der zwiebelfisch hat schon seine berechtigung, und die regelwerke der sprache auch.
was ich in meiner sottise anprangerte, war die übertreibung und übersteigerung der bedeutung im alltags-sprach-und-schriftgebrauch. es ist ein unterschied, ein himmelhoher, ob ich einen tagebucheintrag verfasse, einen brief, oder einen artikel in einer zeitung oder ein buch herausgebe.
mir würde zum beispiel niemals im ernst einfallen, die rechtschreibung eines kommentars hier im blog zu kritisieren, oder die gramatik. ich finde dies unangebracht.
sprache ist eine offenbarung, absolut richtig, auch unsere. nicht nur das hebräische (das ja am eindrucksvollsten vom damit lebenden menschen kreativität erfordert um sie zu lesen) hat diese ebenen, die aus einzelnen worten herausklappen, in die tiefe der be-deutung. was mir so wichtig ist, ist der aspekt der bedeutung, die "neu" ist, und gerade die geschieht im spielerischen umgang, wo fehler mit "humor" mit in das spiel hineingenommen werden können; solange der humor intakt ist, ist auch der manischste fehlerklauber keine bedrohung. das spiel mit der sprache erzeugt dann bei mir so dinge wie die worte "kaumst" oder "versparsamung" oder auch anderes. es gibt menschen, die hier schon einhalt gebieten wollen. hans weigel etwa hat einmal in seinem buch "die neuen leiden der jungen wörter" den unsinn des wortes "keinster" ("in keinster weise") zitiert (neben anderen beispielen). ich finde das vielleicht manchmal lustig, aber es wird schlimmer als sich gegen raucher aufzuregen (was auch ziemlich mühsam sein kann), wenn ich immer wenn ich solche unworte höre, den zeigefinger erhebe. das spiel der sprache hat eine handvoll regeln, manche davon sind widersprüchlich, andere vernünftig, wieder andere sind nicht geschriebene gesetze. und dazwischen bewegen wir uns. hoffentlich...
:-)
stilz - 10. Jan, 14:19

ist ja kaumst zu glauben,

dann wird das also schon wieder nix mit "Feindschaft", in keinstem Sinn, denn wir sind uns einig, vollständigerseitsweise --- ;-) :-)

david ramirer - 10. Jan, 20:50

feindschaften, also richtige feindschaften, sind im leben genau so selten wie richtige freundschaften.
so nette kommentatoren wie sie auch :-)
nömix - 13. Jan, 17:09

Die verbalen Paraphen des Wiener U-Bahn-Personals können bei
nicht-austrophonen Fahrgästen mitunter Befremden hervorrufen.

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