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einige gitarren, ein klavier, mikrophone von der decke, kleine schaumstoffpyramiden an den wänden. ein studio in new york an der upper east side. es ist ein warmer septemberabend draußen über der stadt. bob dylan verbrachte ihn bis etwa 5 p.m. auf der veranda seines freundes bill clinton, wo die beiden marihuana rauchten und kreatives schlafen praktizierten. bob braucht diese rituale mit freunden, bevor er ins studio geht, seit so vielen jahren, nach so vielen platten. jetzt, pünktlich um 7:34 p.m., sitzt er alleine hier im studio und schaut auf das geöffnete klavier. ähnlich wie helmut schmidt in deutschland darf auch bob dylan an jedem ort hemmungslos rauchen, selbst wenn an der wand ein großes, rot leuchtendes warnschild mit der aufschrift „do never smoke“ angebracht ist. die rauchwolken der siebenten camel filter ziehen wie magisch in den innenraum des flügels, sie stauen sich dort, scheinen sich einzunisten. vor den augen dylans aber wird das klavier zum sarg. er sieht im rauch eine spiegelung seiner eigenen gewohnt gelockten haare, er selbst daran mit dem kopf anmontiert, im besten anzug plus krawatte, eingebettet in verplüschte seitenwände. er wollte doch erste demos für die neue platte aufnehmen, nicht sich selbst im sarg visualisieren. verstimmt dämpft er die zigarette auf seinem linken unterarm aus und legt den stummel zärtlich zu den anderen auf den boden. er ist müde… das gras wirkt wohl immer noch. wie in trance steht er nun auf, verfügt sich zum flügel und platziert sich vor den tasten. im bleiernen halbschlaf geht es jetzt los.
(aus: 2015 - fuck me tender/Februar)
(aus: 2015 - fuck me tender/Februar)
david ramirer - Donnerstag, 13. Oktober 2016, 23:16