V. tag / 16. juli 2007 / heimreise
(IV.)
in dem privathaus, in dem ich mich einen tag zuvor untergebracht hatte, standen viele alte schreibmaschinen...
...und ich bekam ein gutes frühstück am morgen:
mit dem postbus fuhr ich dann von hollersbach direkt nach zell am see, wo ich den bus mit dem zug vertauschte...
...um über salzburg direkt nach wien zu sausen...
...wo ich gegen 15:30 in hütteldorf ausstieg.
* * * * * * *
epilog
der sonnenbrand in meinem gesicht ist enorm. in großen brocken platzte mir der eiter von wange, nase und stirn, und die darunter liegenden hautpartien sind gerade dabei, sich abzutrennen. auch daheim habe ich daher wenig schlaf gefunden in den ersten nächten. joghurtmasken helfen da nicht viel, am besten wirkt da geduld und hingabe an den schmerz. aber es ist nicht nur der gletscher mit seinem mich verbrennenden licht, der mir respekt abrang, es ist die ganze energie der berge, die mich einiges lehrte. zum einen ist es nicht gut, so eine tour alleine zu machen (auch wenn es gut war, diese tour alleine zu machen). die gefahren auf einem gletscher sind einfach zu enorm. kameradschaft ist hier nicht nur wesentlich, sondern auch im fall der fälle lebensrettend.
viel mehr als das zählt aber für mich die nähe und das nunmehr noch viel größere verständnis für meinen großvater, den ich in den vergangenen langen jahren nicht immer als mensch verstanden habe. er war wohl - zu einem großen teil - in dieser bergwelt daheim, die so ruhig daliegt, die so gefährlich - aber auch so friedlich - existiert, und er kannte die berge wohl besser als er mich kannte, und ich ihn kannte. über den umweg dieser reise habe ich teilweise sehr nahe an meinen großvater herangefunden, und das ist mir eine schmerzhafte häutung der gesichtshaut allemal wert. wie gerne wäre ich mit ihm dort oben gewesen, wie gerne hätte ich ihm zugehört, wenn er mir etwas von den bergen erzählte; und wie glücklich bin ich darüber, dass ein teil von ihm wohl auch in mir steckt und ich deswegen die nähe der berge so selbstbewusst und selbstsicher suchte.
ich möchte daher diese reise und meine bilder und gedanken seinem liebevollen andenken widmen.
Karl Winter
* 29. August 1913
+ 2. Juli 1985
david ramirer, wien, 18. juli 2007
in dem privathaus, in dem ich mich einen tag zuvor untergebracht hatte, standen viele alte schreibmaschinen...
...und ich bekam ein gutes frühstück am morgen:
mit dem postbus fuhr ich dann von hollersbach direkt nach zell am see, wo ich den bus mit dem zug vertauschte...
...um über salzburg direkt nach wien zu sausen...
...wo ich gegen 15:30 in hütteldorf ausstieg.
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epilog
der sonnenbrand in meinem gesicht ist enorm. in großen brocken platzte mir der eiter von wange, nase und stirn, und die darunter liegenden hautpartien sind gerade dabei, sich abzutrennen. auch daheim habe ich daher wenig schlaf gefunden in den ersten nächten. joghurtmasken helfen da nicht viel, am besten wirkt da geduld und hingabe an den schmerz. aber es ist nicht nur der gletscher mit seinem mich verbrennenden licht, der mir respekt abrang, es ist die ganze energie der berge, die mich einiges lehrte. zum einen ist es nicht gut, so eine tour alleine zu machen (auch wenn es gut war, diese tour alleine zu machen). die gefahren auf einem gletscher sind einfach zu enorm. kameradschaft ist hier nicht nur wesentlich, sondern auch im fall der fälle lebensrettend.
viel mehr als das zählt aber für mich die nähe und das nunmehr noch viel größere verständnis für meinen großvater, den ich in den vergangenen langen jahren nicht immer als mensch verstanden habe. er war wohl - zu einem großen teil - in dieser bergwelt daheim, die so ruhig daliegt, die so gefährlich - aber auch so friedlich - existiert, und er kannte die berge wohl besser als er mich kannte, und ich ihn kannte. über den umweg dieser reise habe ich teilweise sehr nahe an meinen großvater herangefunden, und das ist mir eine schmerzhafte häutung der gesichtshaut allemal wert. wie gerne wäre ich mit ihm dort oben gewesen, wie gerne hätte ich ihm zugehört, wenn er mir etwas von den bergen erzählte; und wie glücklich bin ich darüber, dass ein teil von ihm wohl auch in mir steckt und ich deswegen die nähe der berge so selbstbewusst und selbstsicher suchte.
ich möchte daher diese reise und meine bilder und gedanken seinem liebevollen andenken widmen.
Karl Winter
* 29. August 1913
+ 2. Juli 1985
david ramirer, wien, 18. juli 2007
david ramirer - Mittwoch, 18. Juli 2007, 16:45
Mein lieber David!
Dein Bericht und die Schilderung Deiner Eindrücke hat mich ziemlich aufgewühlt.
Es ist schön, zu erleben, wie Du Dich begeistern und es auch beschreiben kannst.
Wenn ich Deine Zeilen lese, gehe ich selbst über den Gletscher und stecke meine Zehen in den See,
trinke Wasser aus der Quelle und verbeuge mich vor der Majestät der Berge.
Danke für Deine Aufzeichungen - nicht nur in meinem Namen.
Ich bin stolz auf Dich
Bussi :-)
:-*