p.s.-zitat zum bücherstöckchen
"Er las nur dieses eine Buch – aber er verstand es zu gebrauchen; und das allein halten wir für entscheidend. Für ihn war dieses Buch ein Gebrauchsgegenstand und kein bildungsmäßiges Mehr oder Plus, das dann zum Übrigen gelegt wird, welche traurige und zugleich läppische Rolle oft die besten Werke der Literatur bei ihren Lesern zu spielen gezwungen sind."
(Heimito von Doderer, Die erleuchteten Fenster oder Die Menschwerdung des Amtsrates Julius Zihal, S.99)
(Heimito von Doderer, Die erleuchteten Fenster oder Die Menschwerdung des Amtsrates Julius Zihal, S.99)
david ramirer - Mittwoch, 20. Oktober 2010, 13:02
Ich gebrauche die meisten meiner Bücher. Die Fachbücher sowieso. Aber in der Belletristik werden Menschen beschrieben. Die Bücher helfen mir, Menschen besser zu verstehen.
Es hat lange gedauert, bis ich darauf gekommen bin, dass ich das Verhalten bestimmter Protagonisten nicht einfach so hingenommen habe, sondern darauf hin meine Meinung geändert habe. Ah, so kann man diese Situation auch interpretieren!
Bildungsmäßiges Mehr oder Plus, das würde bei mir keine Rolle spielen. (Schließlich vergesse ich mehr und mehr.) Aber ich lese noch immer.
doch ein buch nur so "nebenher" zu lesen und fast nichts mitzunehmen, geht auch zu "weit"... es geht wohl auch hier um das vernünftige mittelmaß ;)
Was ich sogar in Hinsicht auf das Neue Testament einigermaßen verstehen kann. Wenn dieselben aber das alte Testament zu zitieren beginnen, dann frage ich mich, ob sie überhaupt je etwas im Leben verstanden haben.
wobei ich auch oft das gefühl habe, dass die "verwendung" des buches dem buch selbst völlig zuwiderläuft und die exzessiven bibelzitatisten nicht einmal die bibel verstanden haben, vom leben ganz zu schweigen...
mit den meisten dieser zitatekeulenschwinger ist es nicht möglich auch nur halbwegs ein normales gespräch zu führen...