Ich freue mich noch mehr über das katastrophale Wetter, welches ich dahingehend interpretiere, dass "der liebe Gott" über die Reise des Papstes nach Österreich weint. Das ist für mich die interessanteste Missfallenskundgebung.
Im Dunstkreis dieser Papstreise werde ich nun endgültig aus der Kirche austreten. Er ist ein Machthaber wie jeder andere Politiker auch. Damit kann ich leben. Aber die Süffisanz, mit der radikalster Konservativismus auch bereits die kleinen Fortschritte einer Ökumene vernichtet, ist untragbar geworden.
Außerdem verletzt die Festlegung auf die männliche Priesterschaft den Gleichheitsanspruch. Ich würde sagen, dass die Kirche in diesem Sinn ein eifriger Verletzer der Menschenrechte ist.
Indirekt bekommt die Kirche allerdings wieder recht, denn anscheinend sind die Frauen wirklich nicht so gescheit, sonst müssten sie schon sein Jahrhunderten geschlossen aus der Kirche austreten.
Eine Zeitlang hat ihnen die katholische Kirche ja nicht einmal eine Seele zugesprochen.
Ich habe immer die Meinung vertreten, dass der Islam den brutaleren Fundamentalismus aufweist. Ich bezweifle mittlerweile die Richtigkeit dieser Meinung.
also ich würde mir ein eventuelles wiedereintreten meiner verdammten seele in die katholische kirche erst dann überlegen, wenn der erste LINDENBAUM zum papst ernannt wird.
aber david, cool down!
ich bin auch o.b., aber der papst hat mir nichts getan, und er ist ein gegenstück zum konsumwahn und verteitigt den freien sonntag, damit hat er meine unterstützung und ob nun frauen priester werden dürfen, ob ein pfarrer heiraten darf ist nicht mein problem.
Lieber David, das find ich auch ein übertrieben. Man kann zu ihm und seiner Meinung stehen wie man will, aber ich finde er hat genausoeine Existenzberechtigung und die Berechtigung seine Meinung zu vertreten wie jeder andere.
Und grad wir, die wir uns immer als "die toleranten Linksgerichteten" (um mal das links/rechts-Schema zu bemühen) geben, sollten die Allerwenigsten sein, die in das Verhalten derjenigen verfallen, die wir wegen ihrer Intoleranz zurecht kritisieren.
Wir haben das Glück, in einer Zeit zu leben, wo keiner auf die Kirche hören muss und wo ihr Einfluss realpolitisch gering ist. Zumindest ist ihr Einfluss nicht höher als der anderer "Interessensvertretungen". Ich finde also, dass sachliche Kritik in Ordnung geht, dass man aber ansonsten die Leuten, die ihn gerne sehen, nicht so brüskieren sollte.
aber ich kann das lobgehudle und übertrieben arschkriecherische verhalten der journalisten und kommentatoren einfach nicht ertragen.
der papst ist ein mensch wie alle anderen auch. er hat keine sonderstellung, die ich akzeptieren muss, und ich kann es einfach nicht vertragen, wenn die aussagen von einem beliebigen alten mann für mich mehr relevanz haben sollen als die von wem anderen.
der einfluss der kirche ist realpolitisch größer, als zugegeben wird. und die "firma kirche" ist in ihrem marketing penetrant, rechtsgerichtet, undemokratisch, sektiererisch, konservativ und unbeweglicher als der schlimmste beamtenaparat. ihr - und ihrem höchsten vertreter - gehört meine ganze abneigung, und ich werde mich nicht vor ihm - oder ihr - verneigen. gerade dann nicht, wenn halb österreich glaubt, es tun zu müssen.
die kirche ist ein gutes beispiel für erfolgreiches und brutalstes marketing, quasi der erste vorreiter des konsumwahns: denn der "freie sonntag" ist ja nur dafür frei, dass wir in der kirche unsere seelen reinwaschen von den sünden der woche.
und auf diese "freiheit" kann ich verzichten.
Die Meinung ist ja legitim - aber "Fuck you" finde ich einfach unangebracht, denn das ist um nichts besser als die plumpe Intoleranz und Verkürzung der Strache-Fans.
(Sorry für den Vergleich, aber ich kenne deine sonst so differenzierten und geschätzten Ausführungen und finde das passt einfach nicht - vor allem nicht zu dir)
Vielleicht kann man das F-Wort vermeiden und verwendet einfach go home. Ich verstehe aber David sehr gut.
Mit lieblichen Worten und Gesäusel kann nicht vertuscht werden, dass die Kirche jederzeit zu Inquisition und Hexenverbrennung zurückkehren würde, wenn man sich das PR-mäßig leisten könnte.
Ich habe den Papst bezgl. der Augsburger Vorlesung noch gegenüber Kritikern in Schutz genommen. Ich habe aber seither nichts von ihm gehört oder entdecken können, dass eine andere Auslegung zuließe als das er genau das gemeint hat, was er gesagt hat - ohne wenn und aber.
Das empfinde ich als Radikalisierung und lehne es daher ab.
Es gab ja schon früher Päpste, von denen sich die Kirche heute am liebsten distanzieren möchte. Es wäre die Möglichkeit, dass in späteren Zeiten Benedikt XVI auch einmal dazu gehört. Er hat allerdings keine Entschuldigung, dass er es nicht besser gewusst hätte.
Vielleicht hat er aber auch Recht. Bush, Mussolini, Stalin und noch so ein Österreicher haben ja auch alle von ihrem Standpunkt aus Recht gehabt.
es ist kein sorry für den vergleich nötig, denn ich bin niveau-fern...
aber "fuck you!" ist noch vergleichsweise charmant, finde ich, und es ist eine klare ansage, irgendwie, ohne viel herumgeschwafel.
im herben wienerisch gäbe es noch brutaleres (und anal-orientierteres) das mir auch einfallen könnte, daher flüchte ich in die vergleichsweise sanfte amerikanische variante der pöbelei - ich spreche also gewissermaßen mit fremder zunge.
der papst verdient auch diese ehrliche distanzierung... gewissermaßen ehre ich ihn ja damit.
denn wenn es wer aushalten sollte, dann gerade er.
an den meisten von uns geht das spurlos vorbei, wien ist groß und die wenigsten wohnen dort wo er sich aufhält, aber für die medien ist es wieder die große sache, und da fühlt sich david belästigt..;)
creature hat recht.
mein protest richtet sich nicht so sehr gegen papst, aufrechte gläubige und schaulustige touristen und interessierte menschen, als vielmehr gegen die sehr bedenklich einseitige ikonografie in der berichterstattung, der ich ein gegengewicht entgegenhalten wollte.
mehr wollte ich - eigentlich - nicht :-)
p.s.: wenn ich hier aber 20-30 comments bekomme, habe ich auch nichts dagegen ;-)))
da mich die reaktionen meiner geschätzten leser auf diese zugegebenermaßen vielleicht übertrieben derbe wortwahl schon erreichten, habe ich meine ansprüche an den oberhirten ein wenig entschärft. in meinen kommentaren kommt genug an dem zum ausdruck, was ich über den fall "kirche" denke.
sorry jedenfalls, wenn ich zu sehr irritierte.
das objekt des ärgers rechtfertigt das nicht.
Eingedenk seiner abartigen Aussage, “Es herrscht zu viel Vernunft in der Welt“ (sic) und seinem Aufruf “sich stärker von religiösen Werten leiten zu lassen“ am 11. September letztes Jahr in München (11. September, welche Ironie – woran lässt uns dieses Datum denken?) darf man gespannt sein, welch geistreiche Aperçus zur Gesinnungslage urbi@orbi dem Herrn Papst wohl diesmal einfallen.
(ich wüsste schon, was ich den Herrn gern mal fragen würde: nämlich ob der überhaupt mal selber über den Schmarrn nachdenkt, was er so daherredet.)
wer mir was abseits der kommentare mitteilen will, möge das bitte unter meiner e-mail-adresse gerne tun.
für mit diesem weblog verlinkte andere seiten - und dort vielleicht auftauchende ungehörige photos, anzügliche texte oder gottes- und staatslästerliche gedanken und andere pisse & scheisse - bin ich nicht verantwortlich zu machen. bitte tragen sie ihre sorgen wo anders hin, danke.
Lieber für etwas gehasst werden, das man ist, als für etwas geliebt werden, das man nicht ist. André Gide
ich habe mich gestern ...
Ich freue mich noch mehr über das katastrophale Wetter, welches ich dahingehend interpretiere, dass "der liebe Gott" über die Reise des Papstes nach Österreich weint. Das ist für mich die interessanteste Missfallenskundgebung.
Im Dunstkreis dieser Papstreise werde ich nun endgültig aus der Kirche austreten. Er ist ein Machthaber wie jeder andere Politiker auch. Damit kann ich leben. Aber die Süffisanz, mit der radikalster Konservativismus auch bereits die kleinen Fortschritte einer Ökumene vernichtet, ist untragbar geworden.
Außerdem verletzt die Festlegung auf die männliche Priesterschaft den Gleichheitsanspruch. Ich würde sagen, dass die Kirche in diesem Sinn ein eifriger Verletzer der Menschenrechte ist.
Indirekt bekommt die Kirche allerdings wieder recht, denn anscheinend sind die Frauen wirklich nicht so gescheit, sonst müssten sie schon sein Jahrhunderten geschlossen aus der Kirche austreten.
Eine Zeitlang hat ihnen die katholische Kirche ja nicht einmal eine Seele zugesprochen.
Ich habe immer die Meinung vertreten, dass der Islam den brutaleren Fundamentalismus aufweist. Ich bezweifle mittlerweile die Richtigkeit dieser Meinung.
:-)
ich bin auch o.b., aber der papst hat mir nichts getan, und er ist ein gegenstück zum konsumwahn und verteitigt den freien sonntag, damit hat er meine unterstützung und ob nun frauen priester werden dürfen, ob ein pfarrer heiraten darf ist nicht mein problem.
Und grad wir, die wir uns immer als "die toleranten Linksgerichteten" (um mal das links/rechts-Schema zu bemühen) geben, sollten die Allerwenigsten sein, die in das Verhalten derjenigen verfallen, die wir wegen ihrer Intoleranz zurecht kritisieren.
Wir haben das Glück, in einer Zeit zu leben, wo keiner auf die Kirche hören muss und wo ihr Einfluss realpolitisch gering ist. Zumindest ist ihr Einfluss nicht höher als der anderer "Interessensvertretungen". Ich finde also, dass sachliche Kritik in Ordnung geht, dass man aber ansonsten die Leuten, die ihn gerne sehen, nicht so brüskieren sollte.
ich bin ganz ruhig
der papst ist ein mensch wie alle anderen auch. er hat keine sonderstellung, die ich akzeptieren muss, und ich kann es einfach nicht vertragen, wenn die aussagen von einem beliebigen alten mann für mich mehr relevanz haben sollen als die von wem anderen.
der einfluss der kirche ist realpolitisch größer, als zugegeben wird. und die "firma kirche" ist in ihrem marketing penetrant, rechtsgerichtet, undemokratisch, sektiererisch, konservativ und unbeweglicher als der schlimmste beamtenaparat. ihr - und ihrem höchsten vertreter - gehört meine ganze abneigung, und ich werde mich nicht vor ihm - oder ihr - verneigen. gerade dann nicht, wenn halb österreich glaubt, es tun zu müssen.
die kirche ist ein gutes beispiel für erfolgreiches und brutalstes marketing, quasi der erste vorreiter des konsumwahns: denn der "freie sonntag" ist ja nur dafür frei, dass wir in der kirche unsere seelen reinwaschen von den sünden der woche.
und auf diese "freiheit" kann ich verzichten.
(Sorry für den Vergleich, aber ich kenne deine sonst so differenzierten und geschätzten Ausführungen und finde das passt einfach nicht - vor allem nicht zu dir)
Mit lieblichen Worten und Gesäusel kann nicht vertuscht werden, dass die Kirche jederzeit zu Inquisition und Hexenverbrennung zurückkehren würde, wenn man sich das PR-mäßig leisten könnte.
Ich habe den Papst bezgl. der Augsburger Vorlesung noch gegenüber Kritikern in Schutz genommen. Ich habe aber seither nichts von ihm gehört oder entdecken können, dass eine andere Auslegung zuließe als das er genau das gemeint hat, was er gesagt hat - ohne wenn und aber.
Das empfinde ich als Radikalisierung und lehne es daher ab.
Es gab ja schon früher Päpste, von denen sich die Kirche heute am liebsten distanzieren möchte. Es wäre die Möglichkeit, dass in späteren Zeiten Benedikt XVI auch einmal dazu gehört. Er hat allerdings keine Entschuldigung, dass er es nicht besser gewusst hätte.
Vielleicht hat er aber auch Recht. Bush, Mussolini, Stalin und noch so ein Österreicher haben ja auch alle von ihrem Standpunkt aus Recht gehabt.
@baron
aber "fuck you!" ist noch vergleichsweise charmant, finde ich, und es ist eine klare ansage, irgendwie, ohne viel herumgeschwafel.
im herben wienerisch gäbe es noch brutaleres (und anal-orientierteres) das mir auch einfallen könnte, daher flüchte ich in die vergleichsweise sanfte amerikanische variante der pöbelei - ich spreche also gewissermaßen mit fremder zunge.
der papst verdient auch diese ehrliche distanzierung... gewissermaßen ehre ich ihn ja damit.
denn wenn es wer aushalten sollte, dann gerade er.